FDP: Ein Jahr nach unserer Anfrage – Mainz braucht noch immer ein modernes Baustellenmanagement und professionelles Baustellenmarketing

Bereits im vergangenen Jahr hat die FDP-Stadtratsfraktion mit ihrer Anfrage 1422/2024 auf die Defizite beim Mainzer Baustellenmanagement hingewiesen und die Einführung eines professionellen Baustellenmarketings gefordert. Doch auch heute – ein Jahr später – bleibt die zentrale Forderung unerfüllt: Ein übergreifendes Konzept, das Handel, Gastronomie und Anwohner wirksam unterstützt, existiert noch immer nicht.

„Wir haben das Thema früh auf die Tagesordnung gebracht und konkrete Vorschläge gemacht. Doch passiert ist viel zu wenig. Mainz braucht endlich Strukturen, die Planung, Koordination und Kommunikation verbessern. Unsere Stadt muss hier ins 21. Jahrhundert aufschließen“, erklärt Susanne Glahn, Fraktionsvorsitzende der FDP im Mainzer Stadtrat.

Zur Ratssitzung am 3. September 2024 hatte die FDP zusätzlich einen Antrag eingebracht, um die Einführung eines modernen und effizienten Baustellenmanagements für Mainz anzustoßen. Vorgesehen war unter anderem:

  • eine Analyse des aktuellen Baustellenmanagements,
  • die Berücksichtigung von Best-Practice-Beispielen anderer Städte und Forschungseinrichtungen,
  • der verstärkte Einsatz digitaler Tools zur Verkehrslenkung, Ressourcenoptimierung und Bürgerkommunikation,
  • die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten wie Lärm- und Emissionsreduktion.

Oberbürgermeister Haase erklärte den Antrag jedoch für unzulässig, da er angeblich in die Verwaltungshoheit eingreife. „Das war ein Rückschlag. Aber wir lassen nicht locker. Gerade die Großbaustellen am Gutenbergmuseum oder am Binger Schlag werden uns noch viele Jahre begleiten – ohne professionelles Baustellenmarketing sind Handel und Gastronomie akut gefährdet“, warnt David Dietz, verkehrs- und finanzpolitischer Sprecher der FDP-Stadtratsfraktion.

Die Realität bestätigt den Handlungsdruck: Laut einer IHK-Umfrage berichten 86 Prozent der Händler von massiven Einbußen durch Baustellen, jeder sechste Betrieb sieht sich in seiner Existenz bedroht. Einzelne Aktionen wie Lampions oder saisonale Events seien zwar positiv, könnten aber die grundlegenden Probleme nicht lösen.

Die FDP begrüßt daher ausdrücklich den Vorschlag von IHK und Innenstadtverbänden, die Verantwortung für ein gebündeltes Baustellenmarketing beim City Marketing Mainz anzusiedeln. „Dort sind erfahrene und kompetente Leute tätig, die eng mit Handel, Gastronomie und Kultur vernetzt sind. Diese Strukturen sollten wir nutzen und stärken, statt immer wieder bei null anzufangen“, betonen Glahn und Dietz.

Die FDP fordert daher weiterhin:

  • Ein modernes, digitales Baustellenmanagement, das auf Datenanalysen, Transparenz und Nachhaltigkeit setzt.
  • Ein professionelles Baustellenmarketing, gebündelt und koordiniert – idealerweise beim City Marketing.
  • Bessere Kommunikation, etwa durch digitale Plattformen und großflächige Info-Kampagnen.
  • Innovative Verkehrslösungen, von LED-Leitsystemen bis zu attraktiven Park-and-Ride-Angeboten.

„Mainz darf sich nicht mit Einzelmaßnahmen zufriedengeben. Wir brauchen endlich eine Gesamtstrategie, die Bauprojekte mit Bürgerfreundlichkeit, Transparenz und Effizienz verbindet. Baustellenmanagement ist kein Luxus – es ist eine Überlebensfrage für unsere Innenstadt“, so Susanne Glahn und David Dietz abschließend.