FDP Mainz fordert ganzjähriges Saatkrähenmanagement

Effektiver Schutz vor Belästigungen und Ernteschäden ist nötig

Die FDP-Stadtratsfraktion fordert die Einführung eines ganzjährigen, kommunal abgestimmten Saatkrähenmanagements, um die wachsenden Schäden für Landwirtschaft und Belästigungen der Anwohnerschaft in Mainz wirksam zu bekämpfen. Seit Jahren nehmen Ernteschäden, Lärm- und Kotbelästigung durch große Krähenpopulationen massiv zu.

Einzelmaßnahmen haben bisher keine ausreichende Entlastung gebracht.

Auch der aktuelle Vorschlag der Verwaltung in  „sensiblen Bereichen“  durch Vernetzung oder Überdachung von Spielgeräten oder eine zeitweise Verkleinerung von Schulhöfen dem Belästigungen Einhalt zu bieten, sind völlig ungeeignet und  bei der Schwere der Belastungen auch ein unangebrachter  Euphemismus.

„Die Beschwerden aus der Bevölkerung reißen nicht ab – weder aus der Landwirtschaft noch aus Wohngebieten. Saatkrähen ziehen in großen Schwärmen über Obst- und Ackerflächen, reißen Anwohner aus dem Schlaf und verschmutzen öffentliche Flächen, wie Spielplätze. Die Bürger haben einen Anspruch auf ein effektives und ganzjähriges Konzept gegen die Belastung und Ausbreitung der Saatkrähen.“, erklärt FDP-Fraktionsvorsitzender Susanne Glahn.

Besonders problematisch sei, dass den Krähen in städtischen Räumen natürliche Feinde fehlen.  „Das führt lokal zu einer Überpopulation mit immer gravierenderen Auswirkungen – nicht nur auf die Ernte, sondern auch auf das Stadtbild, die Lebensqualität und die Artenvielfalt“, so die FDP.

Rechtlich sieht die FDP die Verwaltung  in der Pflicht zu handeln: „Gemäß § 45 Abs. 7 BNatSchG muss die Stadt Maßnahmen ergreifen, wenn ernste wirtschaftliche oder gesundheitliche Schäden drohen. Diese Schwelle ist klar überschritten“, so die Fraktion weiter.

Die FDP fordert daher vom Stadtrat:

  1. Die Entwicklung eines ganzjährigen Saatkrähenmanagements, das mit der unteren Jagdbehörde abgestimmt ist und über punktuelle Einzelmaßnahmen hinausgeht.
  2. Eine systematische Erfassung der Belastungen durch Saatkrähen in Form von Ernteschäden, Verunreinigungen und Lärmbelästigung, um den Erfolg und die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen messbar zu machen.
  3. Eine zeitnahe Umsetzung konkreter Maßnahmen, wobei die bestehenden Ermessensspielräume konsequent zugunsten der Bürgerinnen und Bürger sowie der betroffenen Unternehmen ausgeschöpft werden sollen.

Darüber hinaus weist die FDP auf ökologische Folgeschäden hin: „Saatkrähen verdrängen heimische Arten, plündern Nester und gefährden Jungvögel. Auch aus Gründen des Artenschutzes ist ein Eingreifen dringend geboten.“

Die FDP Mainz sieht die Stadt nun in der Verantwortung, den Weg für ein effektives ganzjähriges Konzept zu ebnen. „Landwirte und Anwohner brauchen ein entschlossenes und koordiniertes Handeln“, so die abschließende Forderung der Fraktion.