FDP kritisiert Dezernatszuschnitt Kultur

„Der Plan der so genannten Kenia-Koalition, ab Februar 2026 die städtischen Museen und das Stadtarchiv einem künftigen ehrenamtlichen Baudezernenten Ludwig Holle zu unterstellen, bedeutet die Zerschlagung des Kulturdezernates“, so Friedrich Hofmann, kulturpolitischer Sprecher der FDP-Stadtratsfraktion. Unter der Bezeichnung „Historisches Erbe“ sollen nach dem Willen der CDU das Naturhistorische Museum, das Gutenberg-Museum und das Stadtarchiv in den Zuständigkeitsbereich des Baudezernenten fallen. Hofmann: „Mit dieser sachfremden Entscheidung werden diese städtischen Institute dem gemeinsamen Dach des Kulturdezernates entzogen. Synergieeffekte und gemeinsames Handeln der städtischen Kulturinstitute werden mit einem solchen Dezernatszuschnitt erschwert, wenn nicht sogar zunichtegemacht.“
Die Aufgabenbereiche Bauen und Kultur sind essentiell wichtig für die Entwicklung einer Landeshauptstadt wie Mainz. Sie sind vom Arbeitspensum her gesehen äußerst umfangreich und für einen Dezernenten demzufolge mit beträchtlichem Zeitaufwand verbunden. „Das er-wies sich schon unter der hauptamtlichen Dezernentin Grosse als ein schwieriges Unterfangen. Wie soll das erst funktionieren mit einem ehrenamtlichen Dezernenten,“ fragt David Dietz, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Stadtratsfraktion und ergänzt: „Die freie Kulturszene beklagte nicht umsonst in den zurückliegenden Jahren, dass der Kultur im Mainzer Stadtvorstand zu wenig Bedeutung beigemessen wird.“
Für Hofmann und Dietz besteht der Eindruck, dass sich die SPD bei den Koalitionsverhandlungen in diesem Punkt über den Tisch ziehen ließ: „Ein künftiger hauptamtlicher sozialdemokratischer Kulturdezernent Ata Delbasteh soll in seinen Zuständigkeiten in erheblichem Maße beschnitten werden und ist deshalb schon jetzt beschädigt, ehe er im Februar 2026 sein Amt antreten soll.“