David Dietz – Kreisvorsitzender

Medienberichten zufolge plant die hessische Landeshauptstadt eine eigene Müllverbrennungsanlage zu errichten. Zumindest gehe dies aus entsprechenden Ausschreibungsunterlagen hervor. Da die Mainzer Müllverbrennungsanlage über Kapazitäten verfügt und die Stadt Wiesbaden dort Mitgesellschafter ist, macht die Errichtung einer eigenen Anlage wenig Sinn.

„Natürlich liegt es uns fern, den politischen Entscheidungsträgern auf der anderen Rheinseite schlaue Hinweise zu geben. Da an dieser Stelle aber durchaus vitale Interessen der rheinland-pfälzischen Seite betroffen sind, werben wir natürlich für eine Nutzung der Mainzer Infrastruktur“, erläutert David Dietz, Kreisvorsitzender der Mainzer FDP.

Die Argumentation, die zum Bau der Müllverbrennungsanlage auf der Ingelheimer Aue beigetragen hatte, sah vor, dass auch Müll, der außerhalb der Stadtgrenzen anfällt, in Mainz verbrannt werden kann. Dieselbe Argumentation soll nun auch für eine potentielle Anlage in Wiesbaden gelten. „Das kann nur eine Milchmädchenrechnung sein“, befürchtet Dietz. „Das Rhein-Main-Gebiet verfügt jetzt schon über eine große Anzahl entsprechender Werke. Ein Wettbewerb um beizuschaffenden Müll kann nicht im Interesse der hier lebenden Bevölkerung sein.“ Auch hinter die Wirtschaftlichkeit einer neuen Anlage auf Wiesbadener Gemarkung bei den vorherrschenden Rahmenbedingungen ein großes Fragezeichen.

Gleiches gilt für umweltpolitische Aspekte. Weitere Lastkraftwagen, der Bau einer neuen Anlage und die damit verbundenen Emmissionen sollen der ohnehin belasteten Region erspart bleiben.

„Die Wiesbadener und Mainzer Steuerzahler haben ein großes Interesse am wirtschaftlich vernünftigen Einsatz der Mittel. Daher muss das Gebot der Stunde Kooperation bei der Verbrennung von Müll und der entsprechenden Nutzung der Anlage, an der auch Wiesbaden beteiligt ist, lauten“, zieht Dietz sein Fazit.